Geschichte Wien bis 1919

Wiens Geschichte ist sehr bewegend und sie beginnt vor etwa 4000 Jahren, also in der Steinzeit. Um etwa 2000 v. Chr. gab es eine Völkerwanderung. Indogermanische, kriegerische Bauern drangen ins Wiener Becken ein. Nach und nach mischten sie sich unter die damals ansässigen Bevölkerung welche in den hochwassersicheren Bereichen und entlang der Bachläufe angesiedelt waren. Gegen Ende der Bronzezeit wurde das Klima wärmer wie auch trockener und so konnten auch die Täler zunehmend besiedelt werden.

Etwa 15 v. Chr. kamen die Römer ins Land und bauten Wien, das damals Vindobona (Weißer Bach) hieß zu einer Garnisonsstadt um. Das römische Lager umfasste den Salzgries, die Rotgasse, die Kramergassen, den Graben, die Naglergasse und den Tiefen Graben. Die Stadt war von drei Meter breiten Stadtmauer umgeben und diese waren bis zu zehn Meter hoch. Die Mauer hatte auch vier Ecktürme sowie sechs Tortürme.

Etwa um 400 setzte die große Völkerwanderung ein, weil Hunnen und Awaren (Reitervölker aus dem Osten) mehrere germanische Stämme aus ihrem Gebiet vertrieben. So kam es, dass Vindobona gegen Ende des 4. Jahrhunderts von den Germanen zerstört wurde. Gegen Ende der Völkerwanderung (796) beherrschten die Awaren den Wiener Raum, sowie ganz Pannonien (historische Landschaft in Westungarn). Der Anführer hieß angeblich Ottak. Nach den Awaren eroberten die Magyaren Wien.

Bild zeigt: Stephansdom und Pummerin im Stephans

Nach 996 herrschten in Österreich, das damals als Ostarrichi erstmals erwähnt wurde, die Babenberger. Erster Markgraf war Leopold I. Zu Anfang hatte seine Residenz in Melk oder Krems, später verlegte er sein Regierungszentrum nach Wien. Auf dem Kahlenberg, dem späteren Leopoldsberg baute er sein Schloss. Unter Heinrich I. der den Beinamen Jasomirgott hatte fanden im 12. Jahrhundert immer noch Kreuzzüge statt. Dabei kamen die Kreuzritter auch durch Wien, wo die neu erbaute Stephanskirche eingeweiht wurde. Er holte auch die iroschottischen Mönche von Bayern nach Wien und so kam es zur Gründung der Schottenbastei.

Unter Leopold VI. wurde das alte Rathaus in der Wipplingerstraße gebaut. Aus dieser Zeit stammte auch das erste Wiener Stadtsiegel. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Handelsplatz und war fünfmal so groß wie früher. Der letzte Babenberger Herzog Friedrich starb 1246 und so fiel das Land an den deutschen Kaiser zurück.

Der deutsche Kaiser setzte König Ottokar von Mähren als Herrscher ein. Auch er führte seine Regierungsgeschäfte von Wien aus und machte es zu einer blühenden Handelsstadt. Bis ins 19. Jahrhundert behielt Wien das Aussehen von einst.