Apfelstrudel – österreichisches Highlight

Der berühmteste Apfelstrudel ist sicherlich der Wiener Apfelstrudel. Dieser wird mit selbstgemachtem klassischem Strudelteig zubereitet. Das Ziehen des Teiges ist wohl die größte Herausforderung bei der Zubereitung von Apfelstrudel, was aber mit etwas Übung schnell gelingen sollte.

Der Apfelstrudel - Ein österreichisches Highlight

Tipps und Tricks für den perfekten klassischen Strudelteig:

Der klassische Strudelteig besteht vor allem aus Mehl, Ei, Wasser und etwas Öl, damit der Teig geschmeidiger wird und nicht so leicht austrocknet. Am besten verwendet man glattes Mehl sowie lauwarmes Wasser, damit er später nicht so leicht reißt. Der Teig ist dann perfekt, wenn er weich, aber nicht klebrig ist und wie ein Tropfen von der Hand hängt. Unbedingt die angegebene Ruhezeit einhalten.

Beim Befüllen des Teiges darauf achten, dass nicht zu viel Fülle aufgetragen wird, sonst reißt der Teig beim Zusammenrollen. Und das Wichtigste überhaupt: Wärme, Wärme und nochmals Wärme. Es empfiehlt sich die Teigkugel, vor der Verarbeitung, unter einer angewärmten Schüssel oder einem Topf etwa 30 Minuten ruhen zu lassen.

Woher kommt der Apfelstrudel?

Ursprung des Strudelteiges liegt in Arabien und von dort aus ging es über Ägypten, Palästina, Syrien und bis in die Türkei. Nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 gelangte das Rezept über den Balkan nach Wien. Das gefüllte Gebäck war lange haltbar und eignete sich mit den verschiedensten Füllungen auch als Marsch-Verpflegung für die Armee. Zu Zeiten der Donaumonarchie (1867 bis Ende Oktober 1918) kam der jetzt so bekannte Apfelstrudel aus Ungarn nach Wien. Wie alt der Apfelstrudel wirklich ist, bleibt wahrscheinlich für immer ein Geheimnis der Küchengeschichte. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der von Hand ausgezogene Strudelteig im Jahr 1696. Spätestens im 18. Jahrhundert war der Strudel habsburgisch eingemeindet. Kaiserin Maria Theresia machte den Apfelstrudel salonfähig. Heute gilt der Strudel als eine der bekanntesten National-Speisen Österreichs.

Was gibt es sonst noch so über den Apfelstrudel?

Am 15. August 2015 wurde in Kaprun (Österreich) der längste Apfelstrudel der Welt gebacken. Er hatte eine Länge von 752 Meter. Die geeigneten Apfelsorten für einen Strudel werden in Österreich, auf Wochenmärkten, als “Strudler” bezeichnet.
Wiener Strudel-Show – wo – in der Schaubackstube der Hof-Backstube in Schloss Schönbrunn (Wien). Live sieht man die Zubereitung des original Wiener Apfelstrudels. Vom Schneiden der frischen Strudeläpfel bis hin zum Ausziehen des Strudelteiges, welcher so dünn sein muss, dass man hindurchsehen kann. Nach der Show gibt es eine Verkostung sowie die Aushändigung des Original-Rezeptes. Übrigens: Die Hofbackstube bietet auch einen eigenen Wiener Apfelstrudel-Kurs an!

Hier nun das Apfelstrudel-Rezept für ca. 10 Portionen

Strudelteig- Zutaten: 200 g glattes Mehl, 1 Ei, Salz, 1/16 l lauwarmes Wasser, 20 g Öl
Zubereitung: Aus allen Zutaten, auf ein nicht bemehltes Brett, halbweichen Teig zubereiten. Wenn sich der Teig von den Händen und vom Brett löst und glatt geworden ist, ihn auf ein bemehltes Brett geben, die Oberfläche mit etwas Öl bestreichen und etwa für 30 Minuten rasten lassen. Anschließend den Strudelteig auf bemehltem Strudeltuch zu einem rechteckigen Fleck ausrollen und nach allen Seiten mit der Hand so dünn wie möglich ausziehen. Dazu greift man mit dem Handrücken unter den Teig, beginnt mit der anderen Hand immer von der Teigmitte aus in Richtung Tischkante vorsichtig zu ziehen. Der Teig sollte papierdünn sein und über die Kanten des Tisches reichen.

Apfelstrudel
Strudelteig wie oben beschrieben
Fülle: 1,50 kg Strudeläpfel (z.B. Boskoop oder Gravensteiner), 40 g Butter, 80 g Semmelbrösel, ca. 100 g Zucker mit etwas gemahlenen Zimt vermischt, 60 g Rosinen, evtl. geriebene oder gehackte Walnüsse, 80 g Butter, Staubzucker

Zubereitung:
Man bestreut zwei Drittel des ganz dünn ausgezogenen Strudelteiges mit den in Butter hellbraungerösteten Semmelbröseln. Anschließend mit den geschälten, blättrig geschnittenen Äpfeln belegen, würzt mit Zucker-Zimt Mischung, Rosinen und eventuell mit den Walnüssen. Nun beträufelt man das freigelassene Teigdrittel mit zerlassener Butter und schneidet den dickeren Teigrand weg. Jetzt hebt man das Tischtuch hoch, rollt den Strudel gegen die freie Teigseite zu ein und legt den Strudel mit der Teignaht nach unten auf das schwach gefettete Backblech. Entweder schneidet man entsprechend lange Stücke oder legt ihn hufeisenförmig auf. Jetzt wird der Strudel mit zerlassener Butter bestrichen. Während der ersten Backzeithälfte wird der Strudel dreimal mit zerlassener Butter bepinselt. Backdauer beträgt etwa 35 Minuten. Backtemperatur 180 Grad.

Der Apfelstrudel kann an gezuckert warm oder kalt serviert werden.